3. Die Probleme vor Ort werden nicht gelöst

Eine pauschale Behauptung, die in der Realität nicht aufrechterhalten werden kann.
In den Ländern Südeuropas gibt es unzählige Vereine und Organisationen, die nicht nur „Hunde retten“, sondern politisch und sozialpolitisch stark engagiert sind.
Viele ausländische Tierschützer sind in Parteien, Gremien, Arbeitsgruppen etc. vertreten, führen Aufklärungskampagnen durch, geben Tierschutzunterricht in den Schulen, sind auf dem Gebiet der tiergestützten Therapie tätig und Kastrationskampagnen gehören schon fast zur Selbstverständlichkeit. Ein sehr gutes Beispiel ist eine ehemalige Anti-Stierkampf-Aktivistin, die heute im Ministerium in Madrid für die Rechte der Vierbeiner eintritt.

Natürlich gibt es auch Tierschützer im Ausland, denen die politischen Wege nicht offen stehen. Wer in irgendeiner abgelegenen Enklave nicht nur um das Überleben seiner Schützlinge, sondern oftmals auch um sein eigenes kämpft, dem fehlen Zeit und Möglichkeiten.

Wie auch in Deutschland ist der politische und sozialpolitische Weg aber kein einfacher …
Ein Umdenken herbei zu führen dauert oft Generationen. Traditionen und „das haben wir immer schon so gemacht“ sind die Hindernisse, die es zu beseitigen gilt und Jeder, der schon einmal versucht hat einen Politiker zum Nachdenken zu bewegen, weiß wovon wir sprechen.

Nichts desto trotz wird im Ausland dafür gearbeitet, dass irgendwann keine Notwenigkeit mehr besteht Tiere ins Ausland zu vermitteln. Oftmals bis zum völligen Zusammenbruch …

Es ist gleichermaßen so unfair wie dumm pauschal zu behaupten „Da passiert ja nix“.

Deutsche Vereine, die sich um die Vermittlung von ausländischen Hunden bemühen und das auf seriöse Art und Weise tun, unterstützen ihre europäischen Partner in vielfältigster Weise.

Natürlich steht an erster Stelle das Überleben der Tiere, also helfen die deutschen Orgas mit Geld, Futtermitteln, medizinischem Equipment, bei Bauarbeiten und mit Sachspenden (das reicht von der Leine bis zum Hundekorb, vom Kauknochen bis zur Waschmaschine).

Die Unterstützung endet hier aber nicht.

Bei politischen Aktionen sind solche Vereine oftmals vor Ort, sie versuchen auf auslädnische Politiker Einfluss zu nehmen, bringen das Know How mitteleuropäischen Tierschutzes und Tierhaltung ein, helfen bei der Ausbildung von Hunden, die z.B. in der tiergestützten Therapie arbeiten, vermitteln deutsche Tierärzte, die im besten Fall kostenlos bei Kastrationskampagnen und Notfallversorgung helfen und unterstützen auch bei den „Drecksarbeiten“ (die Versorgung der Hunde in ihren Zwingern), da freiwillige Helfer für diese Arbeiten in südeuropäischen Tierheimen schwer zu finden sind.

Keine deutsche Organisation, die den Auslandstierschutz ernst nimmt, holt massenweise Hunde und „verkauft“ sie über die LKW-Laderampe, oder direkt aus dem Frachtraum des Flugzeuges.

Wer das tut, betreibt keinen Auslandstierschutz, sondern entspricht genau dem Bild, das die Medien gerne zeichnen … dem gewöhnlichen und von uns strikt abgelehnten … Hundehandel.

Hundehändler arbeiten gewinnorientiert und haben keinerlei Interesse wohin das Tier kommt, welches Leben das Tier erwartet, ob es gesund oder krank ist. Es muss nur schnell verkauft werden. Hundehändler meiden Zusatzkosten (Pflegefamilien, Tierärzte etc.) wie die Pest, da sie gewinnschmälernd sind, und sind nur an einer schnellen Übergabe von A nach B interessiert. Hundehandel funktioniert wie ein Versandhandel. Der Interessent sieht ein Bild, erhält eine kurze, meist völlig unzureichende Beschreibung und „bestellt“. Einige Zeit später wird die „Ware“ geliefert und die „Rechnung“ bezahlt. Der ausländische „Lieferant“ ist entweder eine Produktionsanstalt, die mit einem Bruchteil des Gewinns beteiligt wird, oder ein ausländischer Verein, der denkt, er ermöglicht seinen Tieren, auch wenn er nichts dafür bekommt, eine bessere Zukunft.
LKW’s fahren z.B. in Spanien von Perrera (städtische Tierheime, die in regelmäßigen Abständen töten) zu Perrera, oder von völlig überfüllten privaten Kleinverein zu Kleinverein, suchen die „Besten“ aus (die Anderen können gerne verrecken) und lagern sie zwischen. Dann werden sie entweder übers Internet zum „Direktkauf“ angeboten (meist mit rührseligen Geschichten wie „hat nur noch 3 Tage zu leben“) und bei „Bestellung“ geliefert, oder, im Falle von vielen osteuropäischen Händlern, auf deutschen Wochenmärkten direkt zum Kauf angeboten. Was nicht „verkauft“ wird, wird entsorgt.

Die Praktiken werden zu Recht angeprangert und verurteilt !!!!

Aber das ist auch kein Auslandstierschutz!

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