5. Es gibt Seuchen, die nach Deutschland eingeschleppt werden

Um dies zu klären, gilt es zunächst den Begriff „Seuche“ näher zu definieren.
Zu den Tierseuchen zählen hoch ansteckende Krankheiten, deren Ausbruch sofort der Veterinärbehörde zu melden ist – die meistern dieser Erkrankungen kommen bei uns und in allen Ländern aus denen die Tierschutzhunde kommen gar nicht vor, und betreffen meist auch gar keine Heimtiere.
Bekanntere Seuchen sind z.B. Maul & Klauenseuche, Milzbrand, Schweinepest, Geflügelpest oder auch die Tollwut.

Die letztere, die Tollwut betrifft uns sehr wohl – denn in Deutschland ist die Wildtollwut verbreitet, wie es in anderen Ländern (z.B. England aber auch spanischen Inseln wie Mallorca) nicht der Fall ist.
So ist eine Tollwutimpfung obligatorisch und lebensnotwendig, bei der Einreise nach Deutschland – und wird auch streng kontrolliert. (Einreisebestimmungen, Impfungen)

Länder wie die Türkei, die das Nicht-Vorhandensein urbaner Tollwut (also bei domestizierten Tieren und Menschen) nicht nachweisen können, gelten sehr strenge Einfuhrbestimmungen, die die Überprüfung des Impfschutzes mittels Titer-Nachweis im Labor vorsehen.

Nicht im Geringsten sind jedoch bei den Tierseuchen irgendwelche Krankheiten betroffen, von denen wir als so genannte „Mittelmeer-„ oder „Reisekrankheiten“ sprechen. (Mittelmeerkrankheiten)

Viele der Krankheiten, die unsere Südländer betreffen, sind Protozoen-Erkrankungen, sprich Krankheiten, die von winzigkleinen Einzellern verursacht werden, und deren Überträger ein Insekt oder eine Zecke ist.

Spricht man von Zoonosen, so meint man Krankheiten, die – direkt oder indirekt - von Tier auf den Mensch übertragen werden können.

Auch bei der bekannten Leishmaniose handelt es sich um eine Zoonose, da sie (indirekt, über die Sandmücke) auf den Menschen übertragen werden kann.

Es gibt eine Reihe von gefährlichen Zoonosen, die daher von der EU kontrolliert werden (das heißt ganz und gar nicht Reiseverbot etc.!) – dazu zählt jedoch weder die Leishmaniose, noch Ehrlichiose, Babesiose oder Hepatozoonose und die wichtigsten südlichen Krankheiten zu nennen.

Weit gefährlicher für den Menschen ist die bei uns vorkommende Borrelliose, die niemals eingeschleppt wurde – sondern nahezu weltweit verbreitet ist. Die Borelliose steht beispielsweise auf der Liste an Zoonosen, die von der EU überwacht wird.

Die Leishmaniose (Leishmaniose), von der meistens die Rede ist, wenn Laien über „eingeschleppte Seuchen“ sprechen, wird über Sandmücken übertragen. Die globale Erwärmung (nein, es waren nicht wir Tierschützer!) sorgen dafür, dass sich Sandmücken auch nach Norden – wie bereits teilweise in Süddeutschland – ausbreiten, in einigen Jahren ist damit zu rechnen, dass auch in Deutschland diese Überträgerinsekten so beheimatet sind, dass die Leishmaniose bei und genauso Thema wird, wie es Spanien schon ist.

Der große Vorteil der durch Tierschutzvereine eingeführten Hunde besteht darin, dass sie einem Test unterzogen werden – und dabei das mögliche Vorhandensein einer Infektion bemerkt und behandelt werden kann – ganz im Gegensatz zu den Hunden aus Deutschland, die mit in den Urlaub genommen werden, und deren Besitzer – im Irrglauben, man habe ja einen „deutschen (= gesunden) Hund“ viel öfter im Urlaub unbemerkt infiziert werden, und Jahre später schwer erkranken – nur keiner weiß woran!

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