6. Menschen können sich mit schlimmen Krankheiten anstecken

Viele der Krankheiten, die unsere Südländer betreffen, sind Protozoen-Erkrankungen, sprich Krankheiten, die von winzigkleinen Einzellern verursacht werden, und deren Überträger ein Insekt oder eine Zecke ist.
Spricht man von Zoonosen, so meint man Krankheiten, die – direkt oder indirekt - von Tier auf den Mensch übertragen werden können.

Auch bei der bekannten Leishmaniose handelt es sich um eine Zoonose, da sie (indirekt, über die Sandmücke) auf den Menschen übertragen werden kann.

Es gibt eine Reihe von gefährlichen Zoonosen, die daher von der EU kontrolliert werden (das heißt ganz und gar nicht Reiseverbot etc.!) – dazu zählt jedoch weder die Leishmaniose, noch Ehrlichiose, Babesiose oder Hepatozoonose und die wichtigsten südlichen Krankheiten zu nennen.

Weit gefährlicher für den Menschen ist die bei uns vorkommende Borrelliose, die niemals eingeschleppt wurde – sondern nahezu weltweit verbreitet ist. Die Borelliose steht beispielsweise auf der Liste an Zoonosen, die von der EU überwacht wird.

Die Leishmaniose (Leishmaniose), von der meistens die Rede ist, wenn Laien über „eingeschleppte Seuchen“ sprechen, wird über Sandmücken übertragen. Die globale Erwärmung (nein, es waren nicht wir Tierschützer!) sorgen dafür, dass sich Sandmücken auch nach Norden – wie bereits teilweise in Süddeutschland – ausbreiten, in einigen Jahren ist damit zu rechnen, dass auch in Deutschland diese Überträgerinsekten so beheimatet sind, dass die Leishmaniose bei und genauso Thema wird, wie es Spanien schon ist.

Jeder Urlauber in Spanien ist um ein vielfaches mehr gefährdet, als ein Hundebesitzer eines positiven Hundes in Deutschland – denn Urlauber sitzen nun mal gerne in Meernähe in der Dämmerung draußen, genau dann und dort, wo die Sandmücken gerne fliegen und stechen!

Der große Vorteil der durch Tierschutzvereine eingeführten Hunde besteht darin, dass sie einem Test unterzogen werden – und dabei das mögliche Vorhandensein einer Infektion bemerkt und behandelt werden kann – ganz im Gegensatz zu den Hunden aus Deutschland, die mit in den Urlaub genommen werden, und deren Besitzer – im Irrglauben, man habe ja einen „deutschen (= gesunden) Hund“ viel öfter im Urlaub unbemerkt infiziert werden, und Jahre später schwer erkranken – nur keiner weiß woran!

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