7. Man kennt die Vorgeschichte eines solchen Hundes oft nicht
Das ist natürlich richtig. Viele
südeuropäische Hunde werden auf der Straße aufgelesen, oftmals fast verhungert
oder schwer verletzt, oder von privaten Tierschützern aus städtischen Perreras
geholt, wo niemand einen Grund angeben muss, wenn er sein Tier dort entsorgt.
Die gleiche Problematik haben wir allerdings auch bei deutschen
Tierschutzhunden. Oftmals werden die Hunde, die in den deutschen Tierheimen
„landen“, mit den infamsten Lügen abgegeben, nur um als ehemaliger Besitzer gut
dazustehen.
Beispiele:
„Ist ein ganz Lieber, aber ich war so lange arbeitslos und jetzt habe ich
endlich einen Job für den ich allerdings umziehen muss und dort ist Hundehaltung
nicht erlaubt.“
Nach eingehender Beobachtung stellt sich oft heraus, dass das Tier völlig
unerzogen ist und einfach „weg sollte“, nachdem er sein „kuschliges Welpenalter“
verlassen hat und kein tolles Spielzeug für die Kids mehr ist, oder an einer
Krankheit leidet die Geld kostet …
Oder:
„Der Hund hat keinen Fehler, aber wir lassen uns scheiden …“
Viele dieser Scheidungspaare leben nach wie vor glücklich zusammen … der Hund
ist allerdings traumatisiert und verträgt sich nur noch mit sich selbst, weil er
jahrelang „im Weg“ war ..
Wir könnten unendlich fortsetzen, wollten Ihnen aber nur zwei der „gängigsten“
Abgabegründe nennen, die von einem Hund unter Umständen ein völlig falsches Bild
zeichnen.
Viele Hunde in deutschen Tierheimen sind zudem Fundhunde, also sind genau so
„unbekannt“ wie der Südländer.
Wenn es sich also um eine „unbekannte Vergangenheit“ handelt, bieten Ihnen
seriöse Vereine eine Lösung.
Die Tiere werden in Pflegefamilien untergebracht und nicht nur genau beobachtet,
sondern auch für die „Zivilisation“ fit gemacht. Eine Pflegefamilie ist in der
Lage Ihnen den Charakter und das Verhalten eines Hundes zu beschreiben und Sie
haben Gelegenheit den Hund durch Besuche kennen zu lernen. Die Pflegefamilie
wird auch Alles daran setzen, dass der Hund sich in dieser, für ihn fremden
Welt, zurecht findet.
Letztlich ist die Vorgeschichte nicht relevant (auch wenn es ganz schön ist sie
zu kennen) – wichtig ist, wie verhält sich der Hund im Hier und Jetzt und zu
welcher Familie passt er.
Lassen Sie sich immer !!! beraten, nutzen Sie immer !!! die Gelegenheit ein Tier
ausgiebig kennen zu lernen. Wenn eine Orga seriös arbeitet, wird sie sich über
Ihre Fragen und Ihre Besuche freuen und Sie nicht als „lästig“ oder
„zeitraubend“ einstufen.
Echte Tierschützer haben nur Eines im Kopf: für ihren Schützling die RICHTIGE
Familie zu finden. Dafür arbeiten sie und deshalb müssen Sie als Interessent
auch eine Menge Fragen und auch Vor- und Nachkontrollen über sich „ergehen“
lassen.
Tierschützer vermitteln nicht nach Quantität, sondern nach Qualität !
Natürlich wäre es für Alle (die Pflegefamilie und die Adoptivfamilie) leichter
ALLES über einen Hund zu wissen und zu verstehen warum er vielleicht beim
Anblick von roten Autos völlig in Panik gerät, aber sollen wir Tiere, von denen
wir nichts wissen, lieber sterben lassen, als uns der Mühe unterziehen
herauszufinden WIE wir ihnen helfen können ?
Wenn SIE bereit sind Zeit zu investieren, um Ihr zukünftiges Familienmitglied
kennen zu lernen, dann ist das Argument „Man kennt die Vorgeschichte eines
solchen Hundes oft nicht“ keines mehr, weil es einfach nicht mehr wichtig ist.
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